Du hast viele Kräuter gesammelt und möchtest sie nun haltbar machen und trocknen für Teemischungen? Das solltest du beachten beim Kräuter trocknen.
Zeit einberechnen zum vorbereiten und dörren
So trocknen die Kräuter im Stufensystem
Maximal Temperatur
So erkennst du dass die Kräuter trocken genug sind
Kräuter einfüllen
Foto: Teekräuter trocknen mit Dörrex
Kräuter trocknen mit Dörrex Dörrapparat - so funktionierts!
Falls du das erste Mal einen Dörrapparat gebrauchst gibt es ein paar Dinge die du beachten solltest. Ich selbst liebe es ja durch die Natur zu streifen und Kräuter zu sammeln. Einfach weil ich gerne in der Natur bin, auch gerne spaziere, und es freut mich jedesmal wenn ich Kräuter finde die ich für einen Tee sammeln kann. Allerdings mit dem Sammeln allein ist es noch nicht getan, danach muss ich die Kräuter zum dörren vorbereiten. Und das braucht etwas Zeit.
1. Wie bereitest du die Kräuter zum dörren vor?
Es braucht natürlich ziemlich viel Kräuter um zum Beispiel ein grosses Glas mit Wintertee oder mit einem Frauentee zu bereiten. Und deshalb wirst du mehrere Trocknungsgänge brauchen. Beachte deshalb dass du an deinem Sammeltag und möglichst am Tag danach noch Zeit hast um die Kräuter zu trocknen. Du kannst die Kräuter grob zerkleinern, wie oben auf dem Bild oder auch schon die einzelnen Blüten vom Stil befreien, wie beim Bild mit dem Flieder. Die restlichen Blüten und Kräuter kannst du auf dem Boden auf einem Laken oder Zeitungspapier grossflächig ausbereiten zum antrocknen. Denn auf dem Sieb kannst du jeweils nur eine bestimmte Menge trocknen.
Foto: Kräuter vorbereiten zum trocknen: Johanniskrautblüten Frauenmantel für Frauentee, Fliederblüten für Wintertee
Berechne genügend Zeit ein um die Kräuter für das trocknen und einfüllen vor zu bereiten
Meine Erfahrung hat mir gezeigt dass es besser ist nicht nur Zeit für das Sammeln der Kräuter ein zu berechnen sondern auch für das Trocknen. Das kann sich nämlich hinziehen wenn du mit vielen Kräuterbüscheln nach Hause kommst. Natürlich kannst du die Kräuter auch zu Sträusschen binden und kopfüber an einem trockenen schattigen Ort aufhängen. Sie werden dann mit der Zeit aber Staub am Boden hinterlassen. Wenn du keinen geeigneten Platz zum Kräuterbüschel aufhängen hast, oder die Kräuter schnell trocknen und zu Teemischung verarbeiten willst, dann eignet sich ein Dörrapparat. Ich nutze dazu einen Dörrex. Doch wahrscheinlich ist das Prinzip bei allen Dörrapparaten dasselbe. Also so gehts mit dem Dörrex:
Du kannst ganze Blätter auf das Sieb legen, wie bei dem Frauenmantel oben auf dem Bild, du kannst auch einzelne Blüten auf das Sieb legen wie bei dem Flieder, oder du kannst die einzelnen Blüten mit dem Teller auf das Sieb geben wie bei dem Johanniskraut. So füllst du deine Siebe. Die restlichen Kräuter kannst du ganz lassen zum Vortrocknen und sie auf einem Laken , einem grossen Tuch oder auf Zeitungspapier grossflächig auf dem Boden ausbreiten. Das Johanniskraut wird durch das Trockenen so klein, und zerfällt bei Berührung so schnell zu Staub, und durch das Sieb, dass ich es auf einem Teller trockne. Es ist meist nicht in rauhen Mengen zu finden, und ich möchte nicht die Hälfte davon im Dörrex haben, sondern möglichst alles verwenden. Die Fliederblüten werden auch sehr klein durch das trocknen, aber sie sind zahlreich zu finden und so gebe ich sie direkt auf das Sieb. Ich habe auch schon die ganzen Rispen getrocknet und erst nachher sie vom Stängel getrennt, aber das gibt dann meist so Knäuel. Ich bevorzuge es die einzelnen Blüten noch frisch vom Stängel zu zupfen. So kann ich den Duft geniessen. Du kannst auch ein Hörbuch dazu hören, schöne Musik oder wenn ihr mehrere seit, könnt ihr euch dabei unterhalten, das liebe ich auch. Doch auch alleine ist es eine schöne Arbeit. Es hat etwas meditatives für mich, und ich kann dabei über die Pflanze nachsinnen, darüber welchen Heilungszweck sie hat, welche guten und hilfreichen Eigenschaften, darüber wie die Natur uns beschenkt, verbinde mich nochmals, wie auch schon beim sammeln mit der Pflanze. Und ich kann darüber nachdenken für wen ich den Tee zubereite, kann gute Gedanken hinein geben. Das ist mir wichtig, dass ich nicht zu müde bin, dass es nicht darum geht möglichst schnell die Arbeit zu erledigen, sondern auch die Zubereitung von Freude begleitet ist. Also beim Kochen ist es so, dass wenn ich gestresst bin, oder mal schlechte Laune hatte, dann ging meistens etwas schief. Wenn ich mit Liebe gekocht habe, dann schmeckt es einfach anders, es kommt gut und schmeckt gut. Die Energie geht mit rein. Deshalb achte ich darauf in welcher Energie ich die Kräuter sammle, trockne, und einfülle. Ich mache das ja sehr gerne, aber wenn ich zu müde bin, dann mag ich es nicht so gerne machen. Also nehme ich mir genug Zeit.
So trocknen die Kräuter im Stufensystem
Du kannst die Siebe übereinander stapeln. Wichtig ist dabei dass du die Siebe nicht überfüllst, es sollte immer noch Luft zwischen den Sieben haben. Wie du sicher weisst steigt die warme Luft gegen oben. Die Hitze kommt also von unten und steigt gegen oben. So ist es auch mit der Feuchtigkeit. Also trocknen immer die Kräuter zuerst welche auf dem untersten Sieb sind.
Überlege welche Kräuter du auf das unterste Sieb gibst. Sollen sie schnell trocknen, damit du das Sieb schnell wiederverwenden kannst, oder willst du lieber Kräuter welche eine lange Zeit zum trocknen haben auf das unterste Sieb legen, beispielsweise um die Kräuter über Nacht zu trocknen? Schliesse auch in deine Überlegungen ein dass ätherische Öle flüchtig sind. Pflanzen mit viel ätherischen Ölen zuerst trocknen und in Gläser einfüllen.
Die Hitze und die Feuchtigkeit steigen von unten nach oben. Du entnimmst also immer zuerst das unterste Sieb, also bereite eine Abstellfläche vor wo du die anderen Siebe zwischenzeitlich kurz hinstellen kannst.
Stelle die Temperatur auf maximal 40 Grad damit die Wirkstoffe erhalten bleiben. Bei mir ist das Stufe 2. Du erkennst das daran dass die Siebe ziemlich warm werden, aber nicht so dass du dich brennst beim wegnehmen.
Wie erkennst du dass die Kräuter trocken genug sind?
Es ist sehr wichtig dass alle Kräuter wirklich trocken sind, damit sie sich über Winter halten. Trockene Kräuter behalten ihre Wirkkraft etwa ein Jahr. Wenn die Kräuter nicht richtig trocken sind vor dem Einfüllen, dann beginnt die Mischung zu schimmeln.
Wenn die Kräuter trocken sind knistern sie beim berühren und sie lassen sich leicht zerbröseln
Sind einzelne Kräuter noch nicht trocken genug, lege sie nochmals aufs Sieb. Sind Kräuter unansehnlich, schlecht geworden, verbrannt, wirf sie auf den Kompost.
Die Kräutermischung in Gläser einfüllen
Um die Teekräutermischung auf zu bewahren eignen sich grossen Einmachgläser, solche mit Gummiverschluss. Wenn die Kräuter trocken sind, nimm ein paar in deine Hand, fülle sie ins Glas und zerbrösle sie im Glas. Die grossen Gläser sind deshalb praktisch, weil du deine Hand durch die Öffnung führen kannst und so die Mischung richtig gut umrühren kannst. Wenn du kein so grosses Glas hast kannst du das auch mit einem Löffel machen. Mische bei jedem neuen Kraut das du reingibst alles gründlich untereinander. So bist du sicher dass du später bei der Zubereitung alle Teile gleichmässig in deinem Tee sind. Falls du noch eine Zutat brauchst die du erst später ernten kannst, zum Beispiel Hagebutten für den Wintertee, dann lässt du einfach etwas Platz im Glas. Du kannst die einzelnen Anteile an den Pflanzen individuell mischen, je nachdem welchen Zweck der Tee erfüllen soll, wieviel Kräuter du von jeder Sorte gefunden hast und nach dem Geschmack.
Foto: Erkältungstee in Einmachglas Kräuterteemischung
am Beispiel Erkältungstee anhand der jetzt gefundenen Kräuter
50-70% Kräuter mit gewünschter Heilwirkung, Wirkstoff - Erkältungstee - Flieder gegen Fieber und für guten Schlaf, Mädesüss gegen Fieber, Spitzwegerich gegen Husten, Katarrh, Entzündungen und zur Befreiung der Atemwege, Malve gegen Reizhusten und Halsschmerzen, Hibiskus gegen Husten, Bakterien, Entzündungen (die unterschiedlichen Kräuter helfen gegen unterschiedliche Arten von Husten, wie trockenen Husten oder Schleim)
1 Teil ergänzendes Kraut mit Zusatzwirkung, hier Johanniskraut zur Stimmungsaufhellung, gegen Winterdepression (nur wenn sonst keine Medikamente eingenommen werden, wegen Wechselwirkung!)
Man könnte die Mischung bei Bedarf jeweils auch noch ergänzen mit spezifischen Kräutern, mit Thymian bei verschleimter Husten, oder mit Salbei bei Hals- und Rachenschmerzen.
1Teil für den Geschmack, hier Pfefferminze, das kühlt und befreit die Atemwege und gibt einen guten Geschmack
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